Warum dieser Artikel?– In unserer neuen Serie „Bibliotheken der Welt“ entführen wir Sie regelmäßig zu außergewöhnlichen Häusern des Wissens. Wir zeigen, wie visionäre Architektur, faszinierende Sammlungen und moderne Technologien zusammenspielen – und liefern dabei Inspiration, wie auch Ihre eigene Einrichtung mithilfe durchdachter Bibliothekssoftware neue Maßstäbe setzen kann.

Es ist kurz nach Sonnenaufgang am Mittelmeer. Ein gleißender Halbkreis aus Glas und Stahl neigt sich wie eine gigantische Sonnenuhr dem Wasser entgegen. Sobald Sie die Glastüren durchschreiten, öffnet sich ein terrassenförmiger Lesesaal – größer als drei Fußballfelder, von Lichtwellen geflutet. Willkommen in der Bibliotheca Alexandrina, der futuristischen Wiedergeburt der berühmtesten Bibliothek der Antike.

Historischer Hintergrund

Der Traum, das antike Wissenszentrum neu zu beleben, entstand 1974 in einer UNESCO-Studie.[1] 1988 gewann das norwegische Büro Snøhetta den internationalen Architekturwettbewerb.[2] Nach sieben Jahren Bauzeit und rund 220 Mio. US-Dollar Baukosten öffnete die Bibliothek am 16. Oktober 2002 feierlich ihre Pforten.[3] Von Beginn an setzte man auf Großzügigkeit: Platz für bis zu acht Millionen Bände war Teil des Lastenhefts.[1]

Architektonische Highlights

  • Sonnenuhr-Dach: 160 m Durchmesser, um 16° geneigt – ein architektonischer Gruß an das Licht.[2]
  • Granit-Chronik: 6 000 m² Aswan-Granit sind mit ca. 4 000 Zeichen aus 120 Alphabeten graviert – sogar Braille und Barcodes sind dabei.[2]
  • Terrassen-Lesesaal: 11 Ebenen, 20 000 m² Fläche, bis zu 2 000 Leseplätze – akustisch so ausgelegt, dass ein Flüstern im gesamten Saal hörbar ist.[6]

„Wir wollten eine Haut schaffen, die alle Sprachen der Welt umarmt.“ – Snøhetta-Co-Gründer Craig Dykers

Bedeutende Sammlungen & Digitalisierung

  • Bestand: Gegenwärtig rund 4 Mio. katalogisierte Medien – mit Raum für doppelt so viel.[1]
  • Digitaler Gigant: Als Spiegelzentrum des Internet Archive speichert die Bibliothek bis zu 4,9 Petabyte Daten.[4]
  • Print-on-Demand: Drei Espresso Book Machines drucken vergriffene Werke binnen fünf Minuten.[5]
  • RFID-Workflow: Ein lückenloses System übernimmt Inventar-Tracking, Magazinlogistik und Statistiken – gesteuert von modularer Bibliothekssoftware, wie sie auch bibliothekssoftware.de bietet.

Fun Fact 1: Die Fassade ist tagsüber so hell, dass sie als natürliche Leinwand für Sonnenlicht-Projektionen genutzt wird.
Fun Fact 2: Im Planetarium nebenan finden regelmäßig Star-Wars-Kinonächte statt – inklusive astronomischer Einführung.
Fun Fact 3: Ein unterirdischer Wassertank fasst 800 m³ – Teil eines ausgeklügelten Brandschutzsystems, das der Antike gefehlt hätte.[3]

Warum diese Bibliothek heute (noch) herausragt

  • Kulturelles Ökosystem: Rund 1 500 Veranstaltungen jährlich, simultan in Arabisch, Englisch und Französisch gestreamt.
  • Nachhaltigkeit: Tageslichtlenkung reduziert den Stromverbrauch um geschätzte 9 000 MWh im Jahr.[3]
  • Forschungs-Cluster: Eigene Zentren für Bio- und Geoinformatik fördern interdisziplinäre Projekte – ein Magnet für Wissenschaftlerinnen weltweit.
Lesesaal Bibliotheca Alexandrina
20 000 m² Lesesaal unter Glas (CC BY 2.0)

Fazit

Von der Sonnenuhr-Silhouette bis zum Petabyte-Archiv verkörpert die Bibliotheca Alexandrina einen Brückenschlag zwischen Jahrtausenden. Wenn Sie Ihrer eigenen Bibliothek einen ähnlichen Wow-Faktor verleihen möchten – sei es durch präzises RFID-Bestandsmanagement oder nahtlose Katalogisierung – entdecken Sie die Möglichkeiten unserer Bibliothekssoftware.

Mehr erfahren

Quellen:

  1. Wikipedia – Bibliotheca Alexandrina
  2. Snøhetta – Projektseite
  3. Wired – 16.10.2002
  4. BA – Web Archiving Infrastructure
  5. BA – Espresso Book Machine
  6. Archeyes – Case Study 2025

Bildquellen: